#03 Die Kunst, an Projekten zu arbeiten, die (noch) niemand versteht.


Imperfect Insights #03 - Die Kunst, an Projekten zu arbeiten, die (noch) niemand versteht.

Ich habe schon immer viel ausprobiert. Ich bin ein extrem begeisterungsfähiger Mensch. Wenn ich etwas habe, was ich geil finde, gehe ich All-In.

Als Kind hat man ohne drüber nachzudenken andere Menschen an dieser Begeisterung teilnehmen lassen. Wann haben wir das verloren? Und wie finden wir es wieder?

Um diese Fragen vernünftig zu beantworten, müssen wir zurück zu den Anfängen. Wieso begeistern wir uns für Dinge?

Wir begeistern uns für Dinge, weil sie in uns bestimmte Bedürfnisse oder Emotionen ansprechen:

  • Selbstverwirklichung, Sinn und Bedeutung, Identität und Zugehörigkeit oder einfach nur die Neugier, die Gier nach Neuem.

Jetzt stellt man sich nur die Frage:
Warum lernen wir mit dem älter werden, unsere Begeisterung für uns zu behalten, anstatt sie mit anderen zu teilen?


Erfahrungen erschaffen Schutzschichten
Ab dem Moment wo wir auf diese Welt kommen, sammeln wir Enttäuschungen. Diese Enttäuschungen haben mal mehr und mal weniger Impact. Wenn sich allerdings eine Enttäuschung mehrfach wiederholt, setzt unser Körper einen Schutzmechanismus ein und unser Unterbewusstsein merkt sich: “Oh, das sollte ich vielleicht nicht machen, weil sonst passiert XYZ.

Soziale Normen und Erwartungen:
Soziale Erwartungen spielen natürlich ebenfalls eine große Rolle. In der Gesellschaft gibt und gab es schon immer Normen. Ich brauche jetzt nicht wieder in die Psyche reingehen und erklären, warum wir Menschen so trainiert sind, dass wir uns so wenig wie möglich von den Normen abweichend verhalten.

Früher hieß es, wenn man sich von der Gruppe entfernt und gegensätzlich verhält, dass man auf sich alleine gestellt ist - und stirbt. Das ist noch so tief bei uns drin, dass wir es garnicht mitkriegen.

Genau das ist die Stimme, die dich davon abhält, die Sache zu tun, die du seit Ewigkeiten machen möchtest. Aber wie lässt man diese Stimme verstummen?


💡Mindset-Shift

Alle Menschen sind Egoisten. Sie sind viel zu sehr damit beschäftigt, wie sie gerade wirken oder wie sie sich verhalten, dass sie gar keine Zeit und Kapazitäten im Kopf haben, sich lange mit dir zu beschäftigen. Wir leben in einer Zeit, in der man so viele Eindrücke am Tag aufnehmen muss. Spätestens nach 2 Minuten kommt irgendwas, was spannender ist und jetzt deren Aufmerksamkeit bekommt.

💡Du brauchst kein Publikum, um ein echtes Meisterwerk zu erschaffen.

Ich dachte lange, dass gute Arbeit erst dann gut ist, wenn jemand klatscht. Wenn jemand sieht, was ich mache. Wenn jemand versteht, worum es mir geht.

Aber was, wenn genau das der Grund ist, warum so viele Ideen nie das Licht der Welt sehen?

Ich glaube heute:

Die besten Projekte entstehen nicht für andere – sondern trotz anderer. Nicht mit Applaus im Nacken, sondern mit Stille im Raum. Und manchmal ist genau diese Stille das Zeichen, dass du auf dem richtigen Weg bist.


➡️ Zieh durch, auch wenns Leute nicht verstehen

Musste ich mit vielen vielen Projekten ebenfalls erst lernen.

Ich habe wenig Menschen in meinem Umfeld, die an den selben Dingen interessiert sind wie ich. Ich habe mich deshalb mit jedem Projekt, dass ich angefangen habe alleine und nicht verstanden gefühlt. Oder tue es teilweise immer noch. Zum Beispiel mit diesem Newsletter hier. :)

Aber ich habe sie trotzdem durchgezogen und bin deshalb jetzt an diesem Punkt, an dem ich bin. Vollzeit kreativ selbstständig. Und glaubt mir, ich hätte niemals gedacht, dass ich das schaffen würde.


➡️ Überleg doch mal:

  • Was sind Dinge, die du dich gerade nicht traust zu tun, weil sie nicht der Erwartung der Gesellschaft oder deinem Umfelds entsprechen?
  • Wie kannst du es in deinen Alltag einbauen, aktiv zu lernen, auf die Meinung anderer zu scheißen?

Danke fürs Lesen und wir hören uns nächste Woche.

Enjoy the imperfection.

Maria-Telkes-Platz 4, Hannover, Niedersachsen 30539
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